Infos zu den Audiodateien

Telefon und Trillerpfeife: Martin Walther, 1940* in Baldegg/lebt heute in Schötz: Die Familie von Martin Walther hatte kein eigenes Telefon, sondern benutzte jenes der Nachbarn. Das dies etwas weiter entfernt wohnten, benutzen sie zum Ankündigen eines Anrufes jeweils die Trillerpfeife. Einmal wurden alle Walther-Buben in die «Ruben geschickt». Der Vater rannte zwei-, dreimal zu den Nachbarn, um zu telefonieren. Die Buben wussten nicht, was los war, waren aber «gwundrig» und schickten den jüngster Bruder heim zum „Hörchlen“. Der kam aber auch nicht mehr zurück aufs Feld. Erst als alle zum Essen nach Hause gingen, wurde das Geheimnis gelüftet. Das jüngste Schwesterchen war auf die Welt gekommen!
Nachbars Telefonservice: Hans Dossenbach, 1942* in Baar/lebt seit 1966 in Schötz: Auch die Familie Dossenbach hatte in den 40er und 50er Jahre noch kein eigenes Telefon. Sie mussten immer jenes der Nachbarn gebrauchen, welche zu Fuss eine Viertelstunde entfernt waren. Wenn jemand die Dossenbachs erreichen wollte, mussten sie also den Nachbarn anrufen und diese richteten dann aus, wer sie erreichen wollte und wann sie es wieder versuchen werden.
Grossvater hat keine Freude am neuen Telefon: Trudy Lötscher, 1939* auf dem Hof Guggi in Willisau/lebt heute in Willisau: Die Familie von Trudy Lötscher bekam im Jahre 1949 ihr eigenes Telefon. Grossvater war böse darüber, denn im Guggi war zuvor immer reger Betrieb: Trudys Vater war Kundenmetzger und immer am Sonntag oder am Abend kamen die Kunden von nah und fern, um Fleisch zu bestellen. Der Grossvater war jeweils beim Übergeben des Gemetzgeten dabei. Diese sozialen Begegnungen waren für ihn interessant, weil die Kunden auch immer noch etwas zu berichten wussten. Dabei erfuhr er Vieles, redete, diskutierte und nahm ein Kaffee dazu.

Hinweise Aufgabe B

Zielsetzung: Die beiden Generationen vergleichen und eine philosophische Diskussion in der Klasse über Werte, soziale Möglichkeiten, Wichtigkeiten im Leben, materielle Güter, Freizeit etc. führen.

Inputs zur Diskussionsführung:

Telefon damals mit heute vergleichen: Fast jeder hat heute schon als Kind/Jugendlicher ein eigenes Telefon, ohne Kabel, ist dadurch quasi immer erreichbar und mobil. Heutzutage wird mit dem Mobiltelefon gar nicht mehr so oft telefoniert, fast mehr geschrieben, fotografiert, Filme geschaut. Alles geht schneller, man kann sich quasi 24 Stunden am Tag anrufen/informieren, Abmachungen werden dadurch aber auch kurzfristiger und unverbindlicher.
Der Wert des Telefons: Trudys Grossvater hatte Angst, dass er die sozialen Kontakte wegen des Telefons nicht mehr haben wird und daher weniger informiert ist. Kannst du das nachvollziehen? Wie ist das bei dir heute, pflegst du deine Kontakte lieber übers Mobiltelefon oder über direkte Begegnungen? Half das Mobiltelefon während der Corona-Krise die sozialen Kontakte zu pflegen? Welchen Wert hatte das Telefon gestern im Vergleich zu heute?